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Reinraum-Qualifizierung: Sicherstellung von Compliance und Qualität

Der pharmazeutische Boom hat viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Produktion durch die Errichtung dezentraler Produktionsstätten zu erweitern. Eine grosse Herausforderung hierbei besteht darin, die strengen gesetzlichen Vorschriften für den Bau und die Instandhaltung von Reinräumen zu erfüllen. Reinräume spielen bei der sterilen Herstellung eine zentrale Rolle und beeinflussen die Produktqualität durch die strukturelle Gestaltung, die Konstruktion und die Betriebsstandards, die sie einhalten. Eine ordnungsgemässe Planung von Anfang an sowie die Reinraumqualifizierung  gewährleistet Compliance und sichert die Produktintegrität.

 

 

Was macht einen Reinraum konform?

 

Reinräume müssen den Luftstrom, den Arbeitsablauf und den Personalfluss regelmässig kontrollieren, um (Kreuz-) Kontaminationen zu minimieren. Für die Einhaltung der Vorschriften sind nicht nur die Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität wichtig, sondern auch die Voraussetzung, dass Geräte und Prozesse qualifiziert sind. Unternehmen, die in Reinräume investieren, müssen Ressourcen für diese kritischen Schritte bereitstellen, um spätere kostspielige Nachrüstungen zu vermeiden. Partikelkonzentrationen, Klassifizierungsstandards nach DIN-EN-ISO-14644-1 (Reinraumklassen 1 bis 9) und mikrobiologische Kontrolle sind entscheidende Faktoren bei der Gestaltung eines konformen GMP-gerechten Reinraums.

 

GAMP® 5: Das Rahmenwerk für die Validierung von Computersystemen

 

GAMP® 5 (Good Automated Manufacturing Practice) ist ein Leitfaden, der einen Rahmen für die risikobasierte Validierung von Computersystemen bietet. Dem GAMP®-Modell folgend wird ein Computersystem entsprechend seinem Verwendungszweck und seiner Komplexität bewertet und klassifiziert. Im neuesten GAMP®-Ansatz veranschaulicht ein V-Modell-Diagramm die aufeinanderfolgenden Schritte der Systemvalidierung. Es enthält die für ein bestimmtes Computersystem definierten Spezifikationen und Tests, die in ihrer Gesamtheit den Verifizierungsprozess darstellen.

 

Schlüsselelemente von GAMP® 5

 

Designqualifizierung (DQ - Design Qualification)

Sie wird durchgeführt, um den dokumentierten Nachweis zu liefern, dass das Design der Produktionsstätte, der Systeme und der Anlagen für die Reinraumanforderungen geeignet sind. Es ist wichtig, die Raumkapazität, die Effizienz des Layouts, Massnahmen zur Kontaminationsvermeidung und die Platzierung von HEPA-Filtern zur Kontrolle luftgetragener Partikel zu berücksichtigen.

 

Installationsqualifizierung (IQ - Installation Qualification)

Sie bestätigen, dass die Installation mit den festgelegten Benutzeranforderungen übereinstimmt. Durch den Vergleich von Installationsaufzeichnungen mit Standardverfahren wird sichergestellt, dass die Anlage für Betriebstests bereit ist. Mit Geräten wie Partikelzählern und Photometern kann die ordnungsgemäße Installation überprüft werden.

 

Funktionsqualifizierung (OQ - Operational Qualification)

Sie umfasst die Identifizierung und Überprüfung von Geräten, Anlagen und Systemen unter Worst-Case-Szenarien. Zu den Tests können Wiederherstellungstests gehören, mit denen gemessen wird, wie schnell der Reinraum nach einer simulierten Kontamination wieder eine konforme Partikelkonzentration erreicht, sowie Tests des Luftstrommusters, um eine konsistente Reinluftzufuhr sicherzustellen.

 

Leistungsqualifizierung (PQ - Performance Qualification)

Sie beweist, dass der Reinraum und alle zugehörigen Geräte und Anlagen unter normalen Betriebsbedingungen und bei der vorgesehenen Beanspruchung wie erwartet funktionieren. In Simulationen werden die Belastbarkeit, die Kontaminationskontrolle und die Effizienz der Arbeitsabläufe getestet. Die Überwachung von Mikroorganismen und Partikeln ist für die Einhaltung von Vorschriften unerlässlich.

 

Validierung des zentralen Überwachungssystems

 

Jegliche Verunreinigungen in einem Reinraum können zu Abweichungen bei der Produktqualität führen und sich möglicherweise auf die Prozessergebnisse auswirken. Die Umgebungsüberwachung ermöglicht die stichprobenartige Prüfung von Bereiche, um sicherzustellen, dass sie innerhalb der festgelegten Parameter arbeiten.

 

Autonome Überwachungssysteme ersetzen kostengünstige manuelle Sensoren. Über ein zentrales System können Sie alle Sensoren in ein zentrales Dashboard integrieren und so alle Daten unter einem Dach zusammenfassen. Hierdurch entfallen manuelle Aufgaben wie die Aktivierung und die Rückstellung der Sensoren sowie die Datenerfassung. Ausserdem profitieren Sie von den Vorteilen einer automatisierten und nahtlosen Datenerfassung, Datenverteilung und Datenanalyse.

 

Was ist in einem Überwachungssystem enthalten?

 

Ein Überwachungssystem ist innerhalb einer sterilen Produktionsstätte ein wichtiges Instrument zur Erfüllung der Reinraumanforderungen und zur Einhaltung der Vorschriften. Das System ermöglicht es, die vorherrschenden Umgebungsbedingungen zu protokollieren und so die Einhaltung der gesetzlichen Normen zu belegen. Ausserdem kann ein Überwachungssystem Abweichungen von den vorgegebenen Bedingungen protokollieren und Alarme auslösen, um Gegenmassnahmen einzuleiten. Mit Hilfe einer Umgebungsüberwachung können Sie Produktverluste vermeiden und die Prozesseffizienz und Produktqualität verbessern.

 

Die Systemhardware ist jedes programmierbare Gerät, das in einem qualitätsbezogenen Prozess eingesetzt wird. Eine computergestützte Systemvalidierung muss auch eine Softwarevalidierung umfassen, die den dokumentierten Nachweis erbringt, dass die Software entsprechend dem Design und den Benutzeranforderungen funktioniert. Die Identifizierung und Beseitigung von Softwarefehlern ist Teil der Softwarevalidierung gemäß 21 CFR Part 11. GAMP® verlangt, dass jedes Überwachungssystem die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen aufrechterhält.

 

 

Sie benötigen ein Monitoringsystem für Ihren Reinraum? Sehen Sie sich das an!

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Erhältlich sind drahtlose und kabelgebundene Systeme.

 

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Was sind die Anforderungen?

Die Dokumentation ist eine wesentliche Anforderung des EU-GMP-Leitfadens für jeden Validierungsprozess. Ohne eine genaue und authentische Dokumentation ist es unmöglich, Compliance nachzuweisen. Die Dokumentation umfasst Spezifikationen für die Benutzeranforderungen (User Requirements Specification), aus denen der Verwendungszweck des Systems hervorgeht. Die Anforderungen an das System variieren jedoch je nach Verwendungszweck und Komplexität. Je komplexer die Anforderungen an das System sind, desto strengere Massnahmen sind erforderlich. Der Designqualifizierungsprozess berücksichtigt die Benutzeranforderungen und prüft vor Installation und Inbetriebnahme, ob das System effizient funktioniert.

 

Bei der Planung eines neuen Reinraums können Sie ein integriertes Gebäudeautomationssystem vorsehen. Bei diesen Systemen handelt es sich in der Regel um Kontroll- und Steuerungssysteme, die mit den Systemen für Klimatisierung und Luftqualität verbunden sind. Entsprechend den Anforderungen Ihres Reinraums müssen Sie für die Erfüllung der Vorschriften möglicherweise ein zusätzliches unabhängiges System für die Überwachung der Umgebungsbedingungen installieren. Hinsichtlich der Sicherheitsanforderungen ist es sehr wichtig, die Richtlinien der CFR 21 Part 11 zu elektronischen Signaturen einzuhalten. Hiermit können Sie nicht nur sicherstellen, sondern auch beweisen, dass Ihre Dokumentation in keiner Weise manipuliert wurde.

 

Diese Signaturen weisen die Authentizität und Unverfälschtheit der Dokumentation nach. Ausserdem können Sie durch Passwörter und Systemzugangsbeschränkungen die Vertraulichkeit und Sicherheit von Informationen sicherstellen. Real-Time-Überwachung bietet Audit-Trail-Funktionen, die Abweichungen der Umgebungsbedingungen und deren Auswirkungen auf die Prozess- und Produktqualität aufzeigen. Auch wenn keine Dokumentationspflicht besteht, müssen Audit Trails und andere technische oder methodische Sicherheitsmassnahmen vorhanden sein, um die Zuverlässigkeit der Aufzeichnungen des Überwachungssystems zu belegen.

 

GxP-konformes Temperatur- und Feuchte-Mapping

 

Pharmazeutische Produkte reagieren empfindlich auf Veränderungen der Umgebungsbedingungen, weshalb ein GxP-konformes Temperatur- und Feuchte-Mapping unerlässlich ist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Umgebung im Reinraum die erforderliche Temperatur und Luftfeuchtigkeit beibehält. Das Mapping trägt wesentlich zur Etablierung einer robusten und effektiven Umgebungsüberwachung bei.

 

Was bedeutet GxP?

GxP ist die Abkürzung für Good ... Practice (Gute ... Praxis), wobei sich das "x" auf unterschiedliche Arbeitsbereiche bezieht. Innerhalb der Pharmaindustrie umfasst GxP eine Reihe von Leitlinien, die sicherstellen, dass pharmazeutische Produkte sicher sind, wenn sie den Verbraucher erreichen. Darüber hinaus bietet GxP einen Mechanismus zum Nachweis der Produktqualität. Diese Leitlinien unterstützen Unternehmen auch bei der Einhaltung von Produktions- und Vertriebsverfahren. In der pharmazeutischen Industrie umfasst GxP die folgenden Arbeitsbereiche:

  • Gute Herstellungspraxis (GMP – good manufacturing practice)
  • Gute Vertriebspraxis (GDP – good distribution practice)
  • Gute Laborpraxis (GLP – good laboratory practice)
  • GAMP® – good automated manufacturing practice
  • Gute Dokumentationspraxis (GDocP – good documentation practice)

 

Warum Mappings?

Ziel der Umgebungskontrolle ist es, im gesamten Reinraum einheitliche Umgebungsbedingungen zu schaffen. Eine gleichmässige Verteilung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist jedoch schwierig zu erreichen. Anhand des Grundrisses werden Datenlogger strategisch platziert, um die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im gesamten Raum zu überwachen. Die hierdurch gesammelten Daten werden von einem System verarbeitet, das einen GxP-konformen Mapping-Bericht erstellt. Mit Hilfe das Mapping lassen sich die Standorte bestimmen, an denen Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen am wahrscheinlichsten sind. Hier werden später idealerweise die Sensoren platziert.

 

Aufbau von Mappings?

Der erste Schritt ist die Installation von Temperatur- und Feuchtigkeitsdatenloggern in gleichmässigen Abständen in der gesamten Einrichtung. Diese Datenlogger sollten bis zu 14 Tage lang Daten sammeln. Danach können Sie die Daten zur Analyse herunterladen. Der Mappingbericht zeigt besonders kalte und warme Stellen in der Einrichtung auf. Diese Bereiche bilden die perfekten Positionen für die Platzierung der Sensoren, um im laufenden Betrieb auch die kleinste Abweichung zu erkennen.

 

 

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Leitfaden Temperaturüberwachung

 

Wir haben hier alles, was Sie über Temperaturüberwachung wissen müssen, zusammengefasst.

 

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Fazit

 

Die Planung eines Reinraums umfasst die Validierung der baulichen Gegebenheiten und der Geräte und Anlagen, noch bevor die Funktions- und die Leistungsqualifikation ins Spiel kommen. Erschwert die Konstruktion des Raums die Einhaltung der Vorschriften, wird es kostspielig, korrigierende bauliche Änderungen vorzunehmen. Daher sollte die Planung die Einhaltung aller Vorschriften, die Betriebsverfahren und Mapping-Techniken für die besten Monitoring-Protokolle berücksichtigen.