Kühlketten-Logistik und ihre Herausforderungen
Alles, was Sie über die Implementierung der richtigen Werkzeuge zum Schutz Ihrer temperaturempfindlichen Produkte wissen müssen.
Alles, was Sie über die Implementierung der richtigen Werkzeuge zum Schutz Ihrer temperaturempfindlichen Produkte wissen müssen.
Alles, was Sie über die Implementierung der richtigen Werkzeuge zum Schutz Ihrer temperaturempfindlichen Produkte wissen müssen.
Es gibt eine Reihe von verschiedenen Lieferketten, um den Anforderungen eines pharmazeutischen Betriebs gerecht zu werden. Dazu gehören:
In jeder Lieferkette gibt es bestimmte Risiken, die von der Wahl des Transportmittels, der Verpackungsausrüstung und der Partner abhängen.
Eine solche Lieferkette kann bis zu sieben verschiedene Lagerungsschritte umfassen. Zwischen jedem «Lagerungsschritt» müssen die Güter entweder auf der Strasse, in der Luft oder auf dem Seeweg transportiert werden. Die folgende Abbildung zeigt die einfache Version einer Arzneimittel-Lieferkette:
Die Einhaltung der Temperaturen während des Transports ist eine Frage des Transportwegs (Strasse, Luft, Wasser), der Grösse (kleine Produktmenge vs. mehrere Paletten), der Temperaturanforderungen (gefroren vs. +2 °C bis +8 °C vs. +15 °C bis +25 °C) und der Transportdauer.
Überprüfen wir die Entscheidungen für die Kühlketten-Logistik anhand physikalischer Eigenschaften, den typischen Transportlängen und der Grösse. Die Hauptkategorien sind wie folgt:
*ULD = Unit Load Device - ein standardisierter Luftfracht-Container, der so gebaut und zugelassen ist, dass er ohne Verwendung von Frachtnetzen direkt mit dem Flugzeug verbunden werden kann.
Während eines Transports kann und wird es zu Abweichungen von den definierten Transportbedingungen kommen. Warum?
Aufgrund Erfahrungen von Millionen von Arzneimittelsendungen, die in unserer Datenbank bis dato analysiert wurden, wissen wir, dass in weniger als 10% aller Fälle ein echter Temperaturalarm (Abweichung ausserhalb definierter Versandbedingungen) gefunden wird. Typischerweise wird die Hälfte der Fälle durch einen späten Stopp oder andere Fehler verursacht, die am Zielort passieren – was als falsche Abweichung angesehen werden könnte.
Um die Risiken zu kennen, ist es wichtig, die Ausrüstung für die Kühlketten-Logistik zu verstehen:
Aufgrund der Erfahrungen von Millionen Arzneimittelsendungen, die in unserer Datenbank bereits analysiert wurden, wissen wir, dass in weniger als 10% aller Fälle ein echter Temperaturalarm (Abweichung ausserhalb der definierten Versandbedingungen) gefunden wird.
In der Regel ist die Hälfte der Fälle auf Verspätungen oder andere Fehler zurückzuführen, die am Zielort passieren – was als «falsche Abweichungen» definiert werden können.
Aktive Pharmazeutische Wirkstoffe (API) werden von der Anlage des Inhabers der Marktzulassung (MAH) oder eines anderen API-Lieferanten zur GMP-Produktionsanlagen geliefert. APIs gibt es in verschiedenen Formen:
In der Regel werden grosse Mengen von APIs geliefert, die einen sehr hohen Produktwert aufweisen. Die Beutel, Fässer oder Gefässe werden dann so lange gelagert, bis sie mit Hilfsstoffen (nichtmedizinische Komponenten) kombiniert werden, um das endgültige Arzneimittel zu bilden. Was passiert, wenn während dieser Lagerzeit die Temperatur ausserhalb der Spezifikation liegt? Würde diese «Auszeit der Kühlung» (Englisch: Time out of Refrigeration (TOR)) nach der Herstellung des Produkts mitgezogen werden? Wahrscheinlich nicht. In der Regel beginnt ein neues Stabilitätsbudget in dem Moment, in dem das Endprodukt die Abfüll-/Packungslinie verlässt.
Daher gibt es folgende Herausforderungen in der API-Kühlkettenlogistik:
Nach der Abfüllung befindet sich ein Arzneimittel in seiner endgültigen Primärverpackung (Blister, Fläschchen, Atemschutzgerät oder Spritze), in einem Karton in der Verkaufseinheit – versehen mit allen erforderlichen Beipackzetteln. Diese Verkaufseinheit beginnt nun ihren Weg durch die Lieferkette bis zu ihrem endgültigen Bestimmungsort in einem Krankenhaus, einer Arztpraxis, einer Apotheke oder beim Patienten zu Hause.
Bevor das Produkt aber den endgültigen Bestimmungsort erreicht, steht es vor folgenden Herausforderungen:
Inhaber einer Marktzulassung (MAH) haben die Pflicht, die Patientensicherheit zu gewährleisten. Doch wer ist dafür verantwortlich, Fälschungen und Temperaturschwankungen entlang der gesamten Lieferkette zu verhindern? Es gibt zahlreiche Risiken, und der Einfluss des MAH nimmt ab, je tiefer wir in der Lieferkette gehen. Vor 10 Jahren war die Antwort klar: «Meine Verantwortung endet in dem Moment, in dem das Produkt bei meinem Kunden (z.B. dem lokalen Verteiler) eintrifft und die Qualitätsfreigabe erteilt wird».
In den letzten Jahren hat sich aber die Denkweise gändert, weil:
Medizinische Prüfpräparate (IMPs) eine zunehmend «engere» Lieferkette zum Patienten aufweisen. Beim Versand an klinische Zentren ist der Versender natürlich für die Patientensicherheit und gleichzeitig für die Gewährleistung der Wirksamkeit von Studien verantwortlich. Mit zunehmender Zahl von klinischen Studien, die direkt an den Patienten gehen, nimmt die Verantwortung zu.
Neuartige Biopharmazeutika stellen viele Herausforderungen dar. Das Interesse wächst stetig, diese hochwertigen und empfindlicheren Biologika erfolgreich zu versenden.
Insbesondere bei neuen Zelltherapien, vor allem bei autologen Therapien, steht der Patient im Mittelpunkt der Lieferkette.
Hat eine Sendung den endgültigen Bestimmungsort erreicht, muss sofort eine Entscheidung getroffen werden, ob das Produkt freigegeben oder unter Quarantäne gestellt wird. Dafür müssen folgende Daten verfügbar sein:
Manchmal werden zusätzliche Kriterien definiert, wie die Anzahl erlaubter Abweichungen oder die Anzahl der Frost-Tau-Zyklen. Sobald alle Daten verfügbar sind, kann die Bewertung durchgeführt und eine klare Entscheidung getroffen werden; OK (für Freigabe) oder ALARM (für Quarantäne). Das Austauschen von Informationen zwischen den Beteiligten erfolgt in der Regel per E-Mail.
Temperaturalarme sind aber oft kein endgültiges Ergebnis. Manchmal gibt es «falsche/positive» Abweichungen, die durch eine Kühlketten-Datenbank korrigiert werden können. Beispiele für häufige Ursachen von «Fehlalarmen» und deren Interventionen sind:
In jedem Fall ist es wichtig, einen «zweistufigen» Prozess einzuführen, bei dem sowohl die Logistik als auch die Qualität die Abweichungen vor der Produktfreigabe überprüfen.
Im Falle einer Temperaturabweichung erfordern GMP- und GDP-Richtlinien die Definition eines CAPAs; Ein Korrektur- und Vorbeugungsmassnahme-Plan (Englisch: Corrective Action & Preventative Action, CAPA) ist ein strukturierter Prozess, der die Ursachen von Problemen untersucht und identifiziert. Ausserdem werden darin Korrekturmassnahmen definiert, um Wiederholungen zu vermeiden.
Um einen nützliche CAPA zu erstellen, stellen Sie diese Fragen:
Für einen soliden CAPA-Prozess im Kühlketten-Management ist eine Datenbank erforderlich, in der alle Daten in strukturierter und gut dokumentierter Form verfügbar sind.
Das Problem der Fälschungen hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten. Die EU-Richtlinie über gefälschte Arzneimittel (FMD) definiert seit Februar 2019 die Serialisierung als Voraussetzung für die Marktzulassung. Aufgrund dieser Initiative muss jede einzelne Produkteinheit eine eindeutige Seriennummer als standardisierten Barcode tragen, der auf zusätzliche Informationen (wie Charge, Herstellungsdatum usw.) verweist.
Bei der Zusammenführung werden die einzelnen Produktkartons dann zu höheren Verpackungsebenen (Produktkarton -> Verkaufseinheit -> Palette -> Liefereinheit) aggregiert, auf der jeweiligen Ebene wieder als Barcode gedruckt und ebenfalls in einer Datenbank erfasst. In der zentralen Serialisierungsdatenbank (z.B. Tracelink) ist nun genau dokumentiert, welche Artikel wohin gehören.
GS1, eine Non-Profit-Organisation, die globale Standards für die Geschäftskommunikation entwickelt hat und pflegt, geht sogar noch einen Schritt weiter und möchte diese aggregierten Einheiten (z.B. Verkaufseinheiten) entlang der Lieferkette verfolgen und genau nachvollziehen, wann sich die Box wo befunden hat. Würden wir zusätzlich auch noch die jeweilige Temperaturmessreihen in diese «globale Serialisierungsaggregation-Track&Trace-Datenbank» aufnehmen, hätten wir die Kristallkugel und könnten jeden Abschnitt einer Lieferkette in dieser Datenbank überprüfen:
Das Problem mit dieser Kristallkugel: Es handelt sich immer noch nur um eine Vision, und in Anbetracht all der Schnittstellen, die zwischen den verschiedenen ERP-Systemen der einzelnen Parteien der Lieferkette nötig wären, wird die Implementierung sehr komplex sein und hohe Kosten für jede einzelne Produkteinheit verursachen.
Letztlich können bei der Bewältigung der Herausforderung der End-to-End-Überwachung zwei verschiedene Ansätze verfolgt werden:
Aufgrund der Download-Funktion des elektronischen Indikators und der Verbindung zur Serialisierungsdatenbank, ist es uns gelungen, eine Verbindung zwischen den beiden Welten herzustellen. Auf der einen Seite weiss die Serialisierungsdatenbank (z.B. Tracelink), ob es sich bei dem Produkt um ein Original handelt (schliesslich kennt die Datenbank zusätzliche Aggregationsinformationen oder sogar Tracking&Tracing-Informationen) und andererseits weiss der elektronische Temperaturindikator auf Boxebene aufgrund von Temperatur und/oder Stabilitätsbudget, ob das Produkt OK zur Verwendung/Einnahme ist. Die Smartphone-App kann beide Informationen «Original» und «Temperatur ist OK» kombinieren und dem Benutzer ein klares Ergebnis liefern: Dieses Medikament ist sicher!
Aufgrund der Download-Funktion des elektronischen Indikators und der Verbindung zur Serialisierungsdatenbank, ist es uns gelungen, eine Verbindung zwischen den beiden Welten herzustellen:
Die Smartphone-App kann beide Informationen «Original» und «Temperatur ist OK» kombinieren und dem Benutzer ein klares Ergebnis liefern: Dieses Medikament ist sicher!
Das ultimative Gerät, das alle genannten Herausforderungen löst, wäre also:
Disney sagte einst, «Wenn du es träumen kannst, kannst du es auch tun». Aber leider ist heute ein Real-Time-Gerät auf Boxebene technisch nicht möglich:
Was wir sehen, ist eine zunehmende Diskussion um Gateway-Konzepte. So wird eine grössere Einheit (z.B. eine Box) mit einem IoT-Gateway ausgestattet, das über Bluetooth mit Minisensoren kommuniziert, die sich auf Fläschchen in derselben Box befinden.
Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre temperaturgesteuerte Lieferkette verwalten können.
Erfahren Sie mehr über Kalibrierung und warum es überhaupt notwendig ist, einen Sensor zu kalibrieren.
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